Interview mit Remo Kaiser

Was hat dich dazu bewegt, die Lehre als Printmedienverarbeiter anzutreten?
Ich habe in einem anderen Betrieb eine Schnupperlehre als Medientechnologe gemacht. Dort habe ich meinen jetzigen Beruf entdeckt und kennengelernt. Ich wurde neugierig und wollte die damals mir unbekannten Maschinen bedienen können. Das Unbekannte und das Herstellen von Printprodukten hat mich gepackt.

Deine Arbeit im Betrieb ist eher praktisch. Wie ist dein Ablauf an einem deiner Arbeitstage?
Meistens arbeite ich an einer Maschine. Ich richte sie ein und bin dann für die Produktion zuständig. Jedoch kommt es auch oft vor, dass ich mehrere Maschinen bedienen muss. Zum Beispiel muss ich schneiden, falzen oder der letzte Prozess bei der Broschürenherstellung erledigen. All das passiert an verschiedenen Maschinen.

Was gefällt dir besonders gut an der Lehre als Printmedienverarbeiter? Was weniger?
Die Abwechslung durch die Arbeit an verschiedenen Maschinen sagt mir zu. Neue Techniken zu erlernen und dann das fertige Produkt in den Händen zu halten, welches man als Team fertigstellt, bereitet mir immer aufs neue Freude.
Was mir weniger zusagt ist der Stress, wenn viel los ist.

Die Ausbildungsdauer zum Printmedienverarbeiter benötigt drei Jahre. Wie würdest du das beurteilen? Reicht die Zeit?
In einem kleinen Betrieb, wie wir es sind, meiner Meinung nach schon. Man kann fast alle Maschinen erlernen, anders ist es vielleicht in einem grösseren Betrieb. Auch in der Schule reicht die Zeit für alle wichtigen Themen und dabei hat man noch genügend Zeit für die Prüfungsvorbereitungen.

Deine Ausbildung hast du vor Kurzem erfolgreich abgeschlossen. Wir gratulieren dir herzlich dazu und sind stolz auf dich. Weisst du schon, wie dein Weg ab jetzt aussieht und was deine Ziele sind?
Ich werde noch etwa ein halbes Jahr hier arbeiten und gehe dann ins Militär. Ob ich nachher bleiben werde, ist noch nicht klar. Ich denke, ich werde ein bis zwei Jahre normal arbeiten und dann eine Weiterbildung in Angriff nehmen. Ich lasse mich überraschen, wie ich dann in zwei, drei Jahren denke.

Gibt es etwas, was du angehenden Berufsleuten raten möchtest? Im Allgemeinen oder spezifisch zum Beruf Printmedienverarbeiter.
Setzt euch nicht zu sehr unter Druck! Oft hat man das Gefühl, dass man nicht bereit für die Abschlussprüfung ist, obwohl dem nicht so ist. Passt auf im Betrieb, seid sozial und sprecht Probleme höflich an. Versucht, die gelernten Praxis- und Theoriebeispiele aus der Schule und dem Betrieb mitzunehmen und zu profitieren.

Mit welchen Stichwörtern würdest du die dreijährige Lehrzeit beschreiben?
Aufregend und technisch abwechslungsreich.

Hast du etwas erlebt, was du speziell in Erinnerung hast aus deiner Lehrzeit? 
Das Gautschen, die alte Buchdruckertradition, war auf jeden Fall «erfrischend». Hierbei wird man zur bestandenen LAP während der Arbeit gepackt und in den Brunnen geworfen.

Welche persönlichen Sachen hast du gelernt?
Ich habe gelernt, eine gewisse Teamfähigkeit zu schaffen und mich besser zu organisieren. Ich habe die positiven und negativen Seiten des Arbeitsalltages kennengelernt und wusste immer mehr, wie mit den negativen Aspekten umzugehen. Ich konnte und musste meine Geduld verbessern.