Interview mit Lou Pless

Ich bin Lou Pless, 19 Jahre alt und habe 2016 meine Lehre als Polygraf bei der Druckerei Odermatt AG («DOD») begonnen. Nun bin ich im 4. Lehrjahr und kurz davor, meine Lehrzeit zu beenden.  

Weshalb hast du dich für eine Lehre als Polygraf EFZ entschieden? 
Mir gefällt kreative Arbeit mit professionellen Programmen. Vor allem die Vielseitigkeit hat es mir angetan.
Die Fähigkeit, Werbung und Layouts gut aussehen zu lassen war ebenfalls ein Grund. 

Würdest du den selben Lehrgang als Polygraf EFZ nochmals machen? Wenn ja, warum?
Ja, sicher. Dieser Beruf hat viel Abwechslung und bietet eine gute Grundlage für eine solide Zukunft. Auch wenn man sich nach der Lehre für eine andere Zukunft entscheidet, kann man die ­A­usbildung in den Adobe-Programmen, der Farblehre und Schönheits-Optimierung für Bild und Layout immer gebrauchen.

Was gefiel dir an deiner Lehre als Polygraf bei der Druckerei Odermatt AG am besten?
Mitte des 2. Lehrjahres haben wir in der DOD das Privileg, ein ganzes Jahr in der Lithografie zu arbeiten. Hier lernt man das Adobe-Programm «Photoshop» zu bedienen und in einer professionellen Umgebung ­anzuwenden. Von witzigen Spielereien bis zu genauesten Farbabstimmungen wird in der Lithografie alles geprüft. Dies sorgt natürlich für eine Abwechslung im Alltag. Jedes Bild, und der damit verbundene Auftrag, birgt eine neue Herausforderung und ist immer wieder aufs Neue spannend.  

Was gefällt dir weniger?
Routinearbeiten, welche immer wieder gleich sind, wie zum Beispiel das Kontrollieren von gelieferten Daten.

Kannst du deine Alltags-Arbeiten beschreiben? 
Jedes Lehrjahr hat einen eigenen Schwerpunkt. Im Grossen und Ganzen sieht es aber etwa so aus: In der Vorstufe gestalten wir Layouts (Flyer, Visitenkarten, Inserate…), checken gelieferte Daten auf ihre Richtigkeit, also auf Format, Farbe, Auflösung und so weiter. Anschliessend lassen wir die Daten durch einen Workflow laufen und verfolgen den Prozess bis zur Druckplattenbelichtung. 
In der Bildbearbeitung geht es hauptsächlich darum, die Bilder der oben genannten Jobs zu korrigieren und bis zur Perfektion zu bearbeiten. Hier gilt vor allem, Präzision und Farbverbindlichkeit. Zwei der Hauptaufgaben sind Retuschen (verdecken) und Montagen (erweitern).

Du hast, oder besser gesagt hättest, deine Qualifikationsverfahren während der Coronazeit gehabt. Wie bist du vorgegangen?
Es war eine sehr mühsame Zeit. Nicht nur privat, sondern auch beruflich und ausbildungstechnisch. Wir Lernenden mussten uns ohne Schule auf die Qualifikationsverfahren vorbereiten. Zum Glück hat die Druckerei Odermatt AG mir viel Zeit gegeben, mich der anstehenden Prüfung zu widmen. Die Unklarheit über Prüfungsart und -durchführung machten die Vorbereitungen nicht einfacher. Schlussendlich wurden die Prüfungen abgesagt und die Abschlussnote wurde anders berechnet. Das Lernen war jedoch nicht ­«umsonst», Wissen bringt einem immer etwas. 

Abgesehen vom beruflichen Alltag. Was gefällt dir am Betrieb Druckerei Odermatt AG am besten?
Es ist sehr familiär hier. Es wird nicht nur beruflich, sondern auch privat viel interagiert. Es werden ausserdem  ausserhalb des Geschäfts Events veranstaltet. Alles in allem eine sehr angenehme Arbeitsumgebung.

Wie sieht deine Zukunft aus nach der Lehre?
Nach der Lehre werde ich die Vollzeit-Berufsmatura in Angriff nehmen. Anschliessend die Rekruten-Schule.